Arthrose, gesunde Gelenke, Behandlung, ErnährungArthrose (Osteoarthritis, Arthrosis deformans) ist eine weit verbreitete degenerative Gelenkerkrankung. Es ist der Verschleiss von Gelenkknorpel, der meist mit entzündlichen Prozessen einhergeht. In Deutschland sind nach verschiedenen Schätzungen fünf bis fünfzehn Millionen Menschenalso fast jedem sechsten Deutschen von akuter Arthrose betroffen. Eine radiologisch (also mit Röntgen bzw. Computer Tomographie) feststellbare Abnutzung des Knorpels ist sogar bei 35 Millionen Menschen in Deutschland, also etwa 40% der Gesamtbevölkerung, feststellbar.

Meist ist nicht nur ein, sondern mehrere Gelenke von Arthrose betroffen. Am häufigsten sind Kniegelenke und Hüftgelenke, aber auch Fuß-, Finger- und Handgelenke betroffen.

Ursachen von Arthrose

Ursachen von Arthrose sind vor allem:

  • einseitige Belastung z.B. durch Fehlstellungen,
  • Bewegungsmangel,
  • einseitige Ernährung (Mangel an Vitaminen und Spurenelementen, an Aminosäuren, gleichzeitig zu viel Fleisch- und Wurstwaren mit gesättigten Fettsäuren).

In Folge einer Arthrose wird die Knorpelschicht eines Gelenkes dünner und dünner. Der Knorpel ist die elastische Schicht zwischen zwei Knochen im Gelenk. Der Knorpel sorgt dafür, dass der Bewegungsablauf reibungslos vonstatten geht und schützt die Knochen vor plötzlichen Stößen.

Wenn der Knorpel irgendwann völlig aufgerieben ist, reiben die Knochen ungeschützt aufeinander. Das Knochengewebe verändert sich krankhaft, schmerzt und verändert sich. Verhärtungen entstehen, die Bewegung wird mehr und mehr eingeschränkt.

Üblicherweise ist die Arthrose von Schwellungen und entzündlichen Prozessen (Arthritis) begleitet.

Ursache von Arthritis: Arachidonsäure

Symptome Arthose KnieArachidonsäure steht im Mittelpunkt der entzündlichen Prozesse, die zu einem erhöhten Abbau von Kollagen und Gelenkknorpel führen. Arachidonsäure ist eine mehrfach ungesättigte Fettsäure, die körpereigene Fresszellen (Makrophagen) anlockt, die die Reste der normalen Immunreaktion vernichten. Bei chronischen Entzündungen wie einer Arthritis liegt Arachidonsäure in zu hoher Menge vor und fördert selbst die Entstehung entzündungsförderlicher Substanzen wie Prostaglandine und Thromboxane.

Um Arachidonsäure als Ursache einer Arthritis zu beseitigen, sollte an zwei Stellen angesetzt werden:

  1. Vermeidung von Lebensmitteln die Arachidonsäure enthalten: Wurst, Fleisch, Innereien.
  2. Einnahme von entzündungshemmenden, natürlichen Wirkstoffen wie Glucosamin, Chondroitin, schwefelhaltigen Aminosäuren (Methionin, Cystein), Omega-3 Fettsäuren oder Pinienrindenextrakt.

Symptome von Arthrose

Frühe Symptome einer Arthrose sind ein ungewohntes Steifigkeitsgefühl oder Entzündungsgefühl, insbesondere am Anfang einer Bewegung bzw. nach Ruhephasen (Schlaf, längeres Sitzen). Auch Belastungsschmerzen sind frühe Anzeichen einer Arthrose.

Die Schmerzen in Folge einer Arthrose treten zunächst nur als Bewegungschmerz bei Belastungen auf, später auch bei geringeren Belastungen. Schließlich entwickeln sich die Schmerzen zu einem dauerhaften Begleiter.

Die häufigsten Arten: Kniegelenksarthrose und Hüftarthrose

Eine Arthrose kann grundsätzlich jedes Gelenk befallen. Die häufigsten Beschwerden treten jedoch bei den am meisten belasteten Gelenken auf: an der Hüfte, den Kniegelenken und den Fingern.

Behandlung von Arthrose

arthrose aminosäuren behandlung knieDie schulmedizinische Therapie der Arthrose konzentriert sich auf die Linderung der Schmerzen durch Schmerzmittel. Dies ist sicher bei aktuer Arthrose als ein Bestandteil vernünftig, beseitigt aber nicht die Ursachen.

Ein weiterer Ansatz ist es, durch immununterdrückende Substanzen die Entzündung zu lindern.

Um die Ursachen der Arthrose zu bekämpfen, müssen die Entzündungen in den Gelenken bekämpft und der erneute Knorpelaufbau ernährungsphysiologisch unterstützt werden.

Dabei ist es wichtig, bereits bei beginnenden Anzeichen von Arthrose zu handeln und seine Ernährung umzustellen.

Aminosäuren und Mikronährstoffe bei Arthrose

Nahrungsergänzungsmittel können durch ihre für den Knorpelaufbau wichtigen Nährstoffe dazu beitragen, den natürlichen Prozess der Knorpelregeneration wieder ins Gleichgewicht zu bringen und langfristig beschwerdeärmer oder gar beschwerderei ohne Arthrose zu leben. Voraussetzung ist,

  1. dass die Ernährung auch ansonsten umgestellt wird (Vermeidung von Arachidonsäure), und
  2. dass die Therapie frühzeitig und dauerhaft erfolgt und den gesamten Komplex wichtiger Mikronährstoffe beinhaltet.

L-Methionin

Knorpel besteht aus großem Anteil von Schwefel. Methionin ist eine besonders schwefelhaltige Aminosäure, die den Aufbau von Knorpelgewebe fördert. Methionin ist einer der wichtigsten und effektivsten Mikronährstoffe in der Ernährungstherapie einer Arthrose. Bereits nach vier Wochen scheint es Wirkungen zu zeigen, die mit denjenigen der klassischen Antirheumatika vergleichbar sind. Der große Vorteil: bei der Einnahme von L-Methionin sind keine Nebenwirkungen zu erwarten.

Methionin sollte zusammen mit Vitamin B12 und Folsäure eingenommen werden, weil diese den Stoffwechsel von Methionin fördern.

L-Arginin

L-Arginin unterstützt das Immunsystem und kann so helfen, die Heilung der entzündlichen Prozesse auf natürlichem Wege zu fördern. Zudem wirkt L-Arginin durchblutungsfördernd und kann so helfen, Mikronährstoffe zu den Gelenken zu befördern.

Glucosamin

Glucosamin bzw. die chemisch stabile Form Glucosaminsulfat ist ein Aminozucker, der als Arzneimittel und in geringeren Dosen als Nahrungsergänzungsmittel bei Arthrose als wirksam nachgewiesen ist. Glucosamin kommt natürlich im menschlichen Körper vor. Verschiedene Studien haben den knorpelschützenden Effekt von Glucosamin nachgewiesen.

Chondroitin

Chondroitin ist ein Vorläufer von Glucosamin und wird oft mit Glucosamin kombiniert. Im menschlichen Stoffwechselprozess kommt es zu einer Umwandlung von Chondroitin zu Glucosamin. Auch Chondroitin wird in der stabilen Form des Chondroitinsulfates in Nahrungsergänzungen verarbeitet.

Methylsulfonylmethan (MSM)

Methylsulfonylmethan ist ein schwefelhaltiger aminosäureähnlicher Komplex, der besonders viel Schwefel enthält. Schwefel ist einer der Hauptbausteine, die für den Aufbau von Knorpelmasse benötigt werden. Verschiedene Studien weisen regenerative Eigenschaften von Methylsulfonylmethan (MSM) und schmerzstillende Eigenschaften nach. Insbesondere in den USA ist die Einnahme von MSM der Standard in der Ernährungstherapie von Arthrose in allen Stadien.

Kollagen-Hydrolysat

Kollagen-Hydrolysat ist ein dritter wichtiger Baustein, der an der gesunden Knorpelbildung beteiligt ist. Eine zu geringe Regenerationsleistung des Knorpels aufgrund von Kollagenmangel.

Vitamine und Spurenelemente bei Arthrose

Die wichtigsten Vitamine und Spurenelemente, die ergänzend zu den genannten Aminosäuren und Mikronährstoffen wichtig für gesunden Knorpelaufbau und Gelenkregeneration sind, sind entzündungshemmenden Vitamine C und E und die Spurenelemente Mangan, Selen und Zink.

Kupfer und Zink stimulieren das Enzym SOD (Superoxiddismutase), welches die Morgensteifigkeit und Schmerzen mindern kann.

Vitamin B12 und Folsäure sind für den L-Methionin-Stoffwechsel notwendig.

Ernährungsumstellung bei Arthrose

Arthrose, gesunde Gelenke, Behandlung, ErnährungEs gibt einige arthrosebegünstigende Faktoren in der Nahrung, die bei vorliegendem Verdacht von Arthrose oder diagnostizierter Arthrose zu vermeiden sind.

Insbesondere ist dies der weitgehende Verzicht auf sogenannte „saure“ Lebensmittel wie

  • tierische Eiweisse (Arachidonsäure)
  • Limonaden
  • Weissmehlprodukte
  • Produkte mit Geschmacksverstärkern

Mit „säurehaltig“ ist die Arachodonsäure gemeint, die indirekt zu einem Abbau von Knorpelmasse beiträgt. Empfohlen wird stattdessen sogenannte „basische Ernährung“ mit viel Ballaststoffen, Rohkost und entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren.

Bewegung bei Arthrose

Ein dritter, wichtiger Faktor, um Arthrose in ihrem Fortschritt zu bremsen und zu lindern, ist regelmäßige Bewegung und Gymnastik.

Der Grund ist relativ einfach: Die Knorpelmasse wird nicht durchblutet und durch die Blutgefäße mit Nährstoffen versorgt. Fälschlicherweise wird deshalb teilweise behauptet, Knorpel könne sich nicht regenerieren. Das ist falsch, denn die für die Knorpelregeneration notwendigen Nährstoffe (wie schwefelhaltige Aminosäuren und Spurenelemente wie Mangan) gelangen über die Knorpelflüssigkeit zum Knorpel. Damit die Nährstoffe aber den Knorpel wieder aufbauen können, müssen sie in die flexible Knorpelmasse einmassiert werden. Dazu ist Bewegung erforderlich.

Gehen Sie also regelmäßig spazieren, bewegen Sie alle Gelenke. Bleiben Sie nicht lange steif am Fernseher oer Büroschreibtisch sitzen. Nehmen Sie Treppen statt des Fahrstuhles, machen Sie regelmäßig Gymnastik, um so die richtigen Nährstofe in Ihren Gelenkknorpel „einzuwalken“ und Ihre Bewegungsfähigkeit möglichst lange zu erhalten!