Was ist Asparaginsäure?

Es gibt zwei Formen von Asparaginsäure, die linksdrehende L-Asparaginsäure und die rechtsdrehende D-Asparaginsäure. Jedoch ist nur die L-Form direkt in Proteine integriert und daher biologisch relevant. Die Rolle der D-Asparaginsäure ist deswegen unwesentlich.

L-Asparaginsäure wird oft als L-Aspartat oder einfach als Asparaginsäure bezeichnet.

Sie ist eine nicht-essentielle Aminosäure und spielt eine wichtige Rolle im Krebs- bzw. Zitronensäurezyklus. In verschiedenen Stufen dieses Prozesses synthetisiert der Körper wichtige biochemische Komponenten und andere Aminosäuren. Dazu gehören Lysin, Arginin, Asparagine, Threonin, Methionin, Isoleucin und mehrere Nukleotide.

Deshalb ist L-Asparaginsäure für die Energieproduktion im Körper essentiell und spielt eine Schlüsselrolle im Stoffwechsel. Ausserdem ist sie auch ein Aminosäure-Neurotransmitter und daher wichtig für die Synapsen des zentralen Nervensystems.

Gesundheitliche Vorteile

Energieproduktion

Asparaginsäure ist wichtig für die Energieerzeugung in der Zelle und somit für die Zellaktivität insgesamt. Sie transportiert das Co-enzym Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid (NADH)-Molekül aus der Zelle in die Mitochondrien. Dieses nutzt der Körper, um den zentralen Energieträger Adenosintriphosphat (ATP) herzustellen. Dieses Coenzym transportiert chemische Energie durch die Zelle und unterstützt den Stoffwechsel.

Aus diesem Grund kann umso mehr ATP und somit Energie produziert werden, je höher die Verfügbarkeit von NADH innerhalb der Zelle ist. Dies führt insgesamt zu einem gesunden Stoffwechsel und mehr Energie und Vitalität für den Körper.

Immunfunktion

Asparaginsäure ist wichtig für das Immunsystem, da sie an der Produktion von Immunglobulinen und Antikörpern beteilgt ist. Speziell wird Asparaginsäure für die Synthese von Glykoproteinmolekülen benötigt, die von weißen Blutkörperchen (Plasmazellen) produziert werden. Diese sind ein kritischer Bestandteil der Immunfunktion des Körpers.

Immunglobuline und Antikörper sind für die Erkennung und Bindung, also Zerstörung von Antigenen verantwortlich. Zu den Antigenen gehören Viren und Bakterien.

Es gibt viele verschiedene Immunglobulin-Isotypen und ohne Asparaginsäure kann der Körper viele dieser Verbindungen nicht synthetisieren.

RNS und DNS

Der Körper benötigt Asparaginsäure, um gesunde RNS und DNS zu produzieren. Asparaginsäure ist ein Vorläufer für die Purinbasen, die die Bausteine von DNS und RNS sind. Deshalb ist es möglich, dass in Abwesenheit dieser wichtigen Aminosäure vermehrt genetische Mutationen auftreten.

Kognitive Funktion

Asparaginsäure ist wichtig für die kognitiven Funktionen, da sie hilft, im Gehirn die notwendigen Mengen des Neurotransmitter NADH bereitzustellen. Dieser ist wichtig für die normale geistige Funktion.

Entfernung von Toxinen

Der Körper produziert kontinuierlich Stoffwechselabfälle (Toxine) als Nebenprodukt von zellulärer Aktivität. Asparaginsäure hilft dem Körper dabei, diese Stoffwechselabfälle wie z.B. Ammoniak zu entfernen.

Bei Patienten mit Nieren- oder Leberversagen kann der Körper den Ammoniakspiegel möglicherweise nicht kontrollieren. Dies kann zu Schäden am Nervensystem und am Gehirn führen. Daher ist die Rolle der Asparaginsäure bei der Regulierung des Ammoniakspiegels sehr wichtig.

Fruchtbarkeit

Die Asparaginsäure ist auch für das neuroendokrine System, also für das Zwischenspiel von Hormonen und Nerven wichtig. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Produktion und Freisetzung von bestimmten Hormonen:

  • In der Hypophyse stimuliert sie die Sekretion von Prolaktin und ermöglicht so die Milchproduktion bei Säugetieren.

  • Darüber hinaus spielt sie eine Rolle bei der Produktion des luteinisierenden Hormons (LH). Bei Männern ist dieses Hormon für die Testosteron-Synthese wichtig. Bei Frauen spielt das luteinisierende Hormon eine Schlüsselrolle bei der Regulierung des Menstruationszyklus und des Eisprungs.

Die Asparaginsäure reguliert auch die Synthese und Freisetzung von Wachstumshormon (GH).

Asparaginsäure-Mangel

Aufgrund der Fähigkeit des Körpers, seine eigene L-Asparaginsäure herzustellen, sind Mangelerscheinungen glücklicherweise selten.

Sie treten in der Regel nur bei Menschen mit eiweißarmer Ernährung, Unterernährung oder Essstörungen auf. Aufgrund von Krankheiten kann der Bedarf des Körpers an Asparaginsäure verübergehend steigen.

Bei Menschen, die einen Mangel an Asparaginsäure haben, ist insgesamt die körperliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigt. Der Stoffwechsel und andere Funktionen im Körper werden schwächer. Eines der häufigsten Symptome bei niedrigem Asparaginsäuregehalt ist chronische Müdigkeit und reduzierte Ausdauer.

Mehrere Studien haben daher gezeigt, dass Sportler oder Menschen, die an chronischer Müdigkeit leiden, von einer erhöhten Aufnahme dieser Aminosäure profitieren können 1, 2, da dies zu einer Verbesserung des Energieniveaus beitragen kann. Darüber hinaus kann Asparaginsäure bei der Beseitigung von überschüssigem Ammoniak, der als Stoffwechselabfallprodukt des Trainings anfällt, helfen 3.

Ein hoher Ammoniak- und ein niedriger Asparaginsäuregehalt kann zu Schäden an Gehirn, Leber und Nervensystem führen. Einige der häufigsten Symptome sind Reizbarkeit, schlechte Konzentration, Energieverlust, chronische Kopfschmerzen und Unverträglichkeit von eiweißreichen Lebensmitteln.

Zusätzlich gibt es einen Zusammenhang zwischen einem niedrigen Gehalt an dieser Aminosäure und Defiziten an Magnesium und Kalzium. Dies kann zu anderen gesundheitlichen Problemen beitragen.

Ernährungsquellen

Da Asparaginsäure eine nicht essentielle Aminosäure ist, kann der Körper sie selber produzieren. Sie ist ausserdem in Rindfleisch, Milchprodukten, Zuckerrohr, Geflügel, Meeresfrüchten, Spargel, Avocado, Samen und Hafer enthalten.

Oft ist sie auch ein Bestandteil von Nahrungsergänzungsmitteln. Sie kann in Form von Asparaginsäure selbst oder in der Salzform, wie beispielsweise Magnesiumaspartat, vorliegen.

Viele Sportler, darunter auch Bodybuilder, nehmen Nahrungsergänzungsmittel die diese Aminosäure enthalten. Es ist oft in Molkenproteinpulver und Energydrinks enthalten.

Empfohlene Dosierung

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Für Menschen, die regelmäßig Sport treiben, bei denen die körperliche Ausdauer wichtig ist, können Nahrungsergänzungsmittel wichtig sein. In diesen Fällen werden oft regelmäßig Nahrungsergänzungen mit Asparaginsäure-Salzen eingenommen. Im Allgemeinen werden Tabletten mit natürlicher L-Asparaginsäure aufgrund ihrer hohen Bioverfügbarkeit bevorzugt.

Die übliche Dosis ist 500mg ein bis drei Mal am Tag. Im Idealfall sollten Sie diese mit Fruchtsaft oder Wasser auf nüchternen Magen einnehmen.

Der beste Zeitpunkt für die Einnahme der Nahrungsergänzungsmittel ist etwa 30 Minuten vor einer Mahlzeit, damit die Asparaginsäure vorher absorbiert werden können. Besonders Protein sollte nicht zur gleichen Zeit wie das Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden, die Fähigkeit des Körpers, Asparaginsäure zu absorbieren, sonst beeinträchtigen werden kann.

Übermäßig hohe Dosen von Asparaginsäure können die gleichen Auswirkungen haben wie der Verzehr von zu viel Protein. Es kann die Nieren und die Leber schädigen und das Risiko erhöhen, Gicht zu entwickeln.

Wie bei jeder Nahrungsergänzung ist es am besten, sich vor der Einnahme von einem Arzt beraten zu lassen, damit Interaktionen oder Nebenwirkungen vermieden werden können.

Quellen

  1. Wesson M, Mcnaughton L, Davies P, Davies P. Effects of oral administration of aspartic acid salts on the endurance capacity of trained athletes. Research Quarterly for Exercise and Sport. 1988. 59(3):234-239.
  2. Formica PE. The housewife syndrome. Treatment with the potassium and magnesium salts of aspartic acid. Current Therapeutic Research, Clinical and Experimental. 4:98-106.
  3. Barns RH, Labadan BA, Siyamoglu B, Bradfield RB. Effects of exercise and administration of aspartic acid on blood ammonia in the rat. American Journal of Physiology. 1964. 207(6):1242-6.